Was treibt Moritz?

Mittwoch, Juni 27, 2007

Höchst bedenklich

In den USA kann man bald schneller durch die Sicherheitskontrollen (Flughafen, Regierungsgebäude, Disneyland) wenn man etwas mehr zahlt. Nun gut, es lässt sich darüber streiten ob das gut ist oder nicht, die Billigairlines in Asien haben inzwischen gegen Aufpreis early boarding oder Sitzplatzreservierung im Programm. Damit kann ich leben. Aber dann wartet man halt im Flieger anstatt im Flughafen...
Für das System in den USA muss man sich anmelden, dann werden digital einige Biometrische Daten abgenommen und beim nächsten mal kann man sich dann per Iris- und Fingerscan an einem speziellen Automaten identifizieren und so das Anstehen umgehen.

Das problematische an der Sache ist, das von einer Privatfirma betrieben wird. Ich glaube immer noch daran, dass Sicherheit an öffentlichen Orten eine Sache des Staates ist! In Zukunft wird man wohl bei Sicherheitspolitischen Entscheidungen nicht nur die allgemeine Sicherheit sondern auch die Geschäftsinteressen von diversen Firmen berücksichtigen müssen. Und bekommen diese Firmen dann auch Zugriff auf personenbezogene Daten von Polizei und Sicherheitsdiensten?

Und wenn ich einen Anschlag verüben will, melde ich mich da an, mache einen Probeflug und weiss, ob ich verdächtig bin oder nicht, sehr praktisch!

Nach dem Militär jetzt der Grenzschutz, was kommt als nächstes? Da Politiker zu viel mit ausserparlamentarischen Verpflichtungen belastet sind, werden sie durch Professionelle "Politiker" der Firma "Entscheidungsträger" abgelöst?
Ich hoffe Deutschland verhält sich etwas vernünftiger als die USA...

Quellen:
Technology Review - Klassenkampf am Gate?
Söldner im Irak Für 10.000 Dollar in die Hölle - sueddeutsche.de
The New York Times - Security Companies: Shadow Soldiers in Iraq